Vorbereitung der Tischler-Zwischenprüfung im Freien

Vöhrum. Trotz widriger Umstände konnten die zehn Lehrlinge im Tischlerhandwerk an den BBS Peine erfolgreich an die Prüfungen herangeführt werden. Körperliche Robustheit wird ihnen im Job abverlangt, jetzt benötigten sie diese auch an der Schule. Damit sie weiter unterrichtet werden konnten fand der Unterricht nämlich im Freien statt. Die Idee dazu hatte der Leiter des Fachbereichs Holztechnik Siegmund Küster, der zur Corona-Risikogruppe gehört.

Für Küster war es eine große Herausforderung, den Schülern die theoretischen Unterrichtsinhalte so kontaktlos wie möglich zu vermitteln. „Bei Wind und Wetter habe ich sie drei Monate lang jeden Dienstag zwei Stunden auf dem Bauhof unterrichtet“, berichtet Küster, der seit über 30 Jahren als Lehrer an der BBS Peine tätig ist. An vielen Tagen sei das Wetter kalt und ungemütlich gewesen. Und dennoch – der besondere Unterricht führte zum Erfolg: Bis auf einen haben alle Schüler bestanden. „Die Auszubildenden kamen um acht Uhr morgens hier her und bekamen von mir Aufgabenzettel mit Erläuterungen“, erklärt der Fachbereichsleiter für Holztechnik. Um zehn Uhr seien die Auszubildenden nach Hause gefahren, um die Aufgaben zu bearbeiten. Bei Rückfragen stand Küster ab 13 Uhr per Chat oder Telefon zur Verfügung.

„Am darauffolgenden Tag haben mir die Schüler ihre Hausaufgaben in den Briefkasten geworfen“, sagt Küster, der insbesondere nach den Zwischenprüfungen stolz auf seine Schüler ist.

Trotz der erschwerten Bedingungen wegen der Corona-Pandemie haben die meisten Auszubildenden bestanden. „Die Klasse ist sehr leistungsstark und erreichte bei der Zwischenprüfung einen Notendurchschnitt von 2,6 – drei Schüler haben die Prüfung mit 1 abgeschlossen“, sagt Küster.

Den Schülern machte der Unterricht trotz der kühleren Temperaturen nichts aus. Mit ihren Noten in der Zwischenprüfung sind sie zufrieden. In der Vorbereitung habe der Unterricht laut Uwe Handrich gefehlt.

„Dadurch mussten wir die Unterrichtsinhalte selbst erarbeiten“, sagt der 33-Jährige, der sich beim zweiten Anlauf für die Ausbildung zum Tischler entschieden hat. „Wir sind aber froh darüber, dass wir auf einem anderen Weg das Lehrmaterial bekommen haben“, sagt Marvin Arlt (19). Die Zwischenprüfung sei sehr umfangreich, daher sei eine vernünftige Vorbereitung wichtig. „Das selbstständige Arbeiten zu Hause hat gut geklappt“, bekräftigt Arlt. Bei Fragen war Küster immer gut erreichbar.

Darüber sind sich alle einig: Dass der Unterricht wieder vor Ort stattfinden kann, erleichtert die Vorbereitungen auf die Abschlussprüfung im kommenden Jahr. „Der Klassenraum ist groß genug, um die zehn Schüler einzeln am Tisch in genügenden Abständen zu platzieren“, erläutert Küster. Durch die Installierung eines Spuckschutzes am Lehrertisch und die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht während des Unterrichts fühle er sich sicher. Der einzige Nachteil ist: „Nach einiger Zeit, geht durch das Tragen der Maske die Konzentration verloren“, sagt Arlt.

Sein Mitschüler Finn Bendrien (18) ergänzt: „Die Heizungen sind zwar an, aber durch das regelmäßige Lüften ist es hier oft recht kühl.“

Trotz allem bereut keiner, die Ausbildung zum Tischler angetreten zu sein. „Wenn wir ausgelernt haben, können wir selbstständig Möbel mit Qualität anfertigen und müssen nicht auf billigere Varianten im Möbelhaus zurückgreifen“, fügt Arlt als stärkstes Argument an.

Nathalie Diana, PAZ 27.11.20 Seite 18


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