Für fast fünf Tage und vier Nächte (vom 24. bis zum 28. April 2017) schlüpften fünf Auszubildende der BFS SozR 161 in die Rolle von Eltern. Mit so genannten „Säuglingssimulatoren“ erlebten sie den realistischen Alltag mit einem Neugeborenen. Sie erfuhren hautnah, wie viele Anforderungen ein Kind mit sich bringt. Sie spürten, was es bedeutet, ununterbrochen für ein Baby da zu sein, denn Tag und Nacht forderte es Aufmerksamkeit und Pflege.
Das Computerbaby wurde für jeden Tag mit dem Tages- und Nachtrhythmus eines drei Monate alten Kindes programmiert. Es musste gefüttert, gewickelt und geschaukelt werden, konnte zufrieden glucksen und aufstoßen, der empfindliche Halsbereich musste gestützt werden. Es reagierte auf Vernachlässigung, starkes Schütteln und grobe Behandlung. Die Elektronik zeichnete alle Vorgänge auf. Ein Baby macht viel Freude – aber es verändert das Leben, erfordert viel Zuwendung, Zeit und auch Wissen. Einiges davon lernen die Jugendlichen während dieses Projektes.
Während der fünf Tage erhielten die Schülerinnen Rückmeldungen von Menschen, denen sie begegneten. Neugierige Blicke, Lob und stärkende Rückmeldungen über die Übernahme der Verantwortung, aber auch negative Reaktionen von Menschen, die trotz Nachfrage und Erklärung, dass es sich um Simulatoren handelt, den Schülerinnen belächelnd begegneten. Auch Rückmeldungen innerhalb der eigenen Familie gab es. So wurden manche „Babys“ rasch als Familienmitglied angesehen, Mütter berichteten über ihre eigenen Erfahrungen mit ihrer Schwangerschaft, Eltern gaben Tipps und es fanden einige anregende Gespräche statt.