Speed-Dating an den BBS:

Praktika und Probearbeiten verabredet

Vöhrum. Diesmal passte das Wetter, doch dafür war die Resonanz von potenziellen Bewerbern am Dienstag mau: Über noch mehr Nachfrage hätten sich die 14 Peiner Betriebe gefreut, die sich bei der Neuauflage der vor zwei Wochen wegen eines Starkregens abgebrochenen Drive-In-Ausbildungsplatzbörse auf dem Parkplatz der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Vöhrum präsentierten. Zumal sie oft noch offene Stellen zu vergeben hatten. Einig waren sich Besucher und Organisatoren: Die Veranstaltung ist gut und hätte mehr Interesse verdient gehabt.

„Hör auf Mutti, lern was Anständiges!“ Unter anderem mit einer launigen Plakat-Kampagne hatte das Veranstalterteam für die coronakonforme Art von Speed-Dating auf dem Berufsschul-Parkplatz an der Pelikanstraße Werbung gemacht. Das Peiner Bauunternehmen Benckendorf war sogar mit einem großen Laster vorgefahren. Doch nach einem ordentlichen Start waren kaum noch interessierte Schulabgänger an den Ständen zu sehen, die sich über Chancen zur Berufsausbildung informierten. „Die Resonanz war mau, das muss man ehrlich sagen“, räumte Mitorganisator und Berufsschullehrer Andreas Brunken ein. Und doch habe es Positives gegeben. „Manchmal ist ja nicht die Masse wichtig, sondern die Klasse. Auch diesmal wurden wieder Praktika verabredet“, hob er hervor.

Mehr noch: „Wir haben schon Bewerbungen bekommen und mit einem Kandidaten auch einen Termin zum Probearbeiten Ende dieser Woche verabredet“, stellte Lisa-Marie Wemmel, Assistentin der Geschäftsführung bei der Peiner Firma Philipp Elektromaschinenbau, erfreut fest. Zusammen mit Monteur Janek Ortmann informierte sie interessierte Schulabgänger über den Betrieb, der Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik ausbildet. Zwei freie Stellen gebe es aktuell. Die Gespräche seien gut gewesen, doch guten Nachwuchs zu finden sei nicht einfach. Viele junge Leute würden in die Großbetriebe wie Volkswagen streben oder sich in einem Handwerkerberuf nicht mehr so gerne die Hände dreckig machen. Dabei sei es doch sehr schön, ein Handwerk zu erlernen, hob Janek Ortmann hervor. Er hat im Januar 2020 ausgelernt. Das Erlernte könne man perfekt auch im Privaten umsetzen. „Und man sieht etwas, das geschaffen wurde.“

Auch Kathrin Bolte von der Volksbank Brawo freute sich über „interessante Gespräche innerhalb kürzester Zeit“. Unter anderem sei die Frage aufgekommen, ob auch Schüler mit einem Realschul-Abschluss eine Chance mit einer Bewerbung hätten. „Ein klares Ja“, betonte Bolte. Die Bank beteilige sich gerne an der Drive-In-Ausbildungsplatzbörse. „Wir sind ein starker Ausbildungsbetrieb, der Schulabgängern aus dem Peiner Land eine fundierte Ausbildung anbietet. Für dieses Jahr sind zwar schon alle Plätze vergeben. Aber wir suchen jetzt schon Nachwuchs für nächstes Jahr“, unterstrich sie. Auch Augenoptikermeister Peter Prause kann Verstärkung gebrauchen, er bietet eine Ausbildung zum Augenoptiker an. „Es wäre toll, wenn wir einen Azubi finden würden“, sagte er. Die Drive-In-Ausbildungsplatzbörse hat seine Hoffnung wachsen lassen, denn Prause konnte den Kontakt zu einem Kandidaten knüpfen. Der Augenoptikermeister, der Geschäfte in Edemissen und Ilsede betreibt, stellte jedoch auch fest, dass viele Schulabgänger sehr fixiert auf bestimmte Berufe seien und sich das Interesse dadurch balle. „Es gibt heutzutage mehr Stellen als Azubis, aber die müssen dann halt auch mal Kompromisse eingehen“, wünschte er sich.

Viele Berufsfelder und Firmen zentral auf einer Stelle: Thore Horn aus Vöhrum hat die Chance zur Information bei der Ausbildungsplatzbörse auf dem BBS-Parkplatz genutzt. „Das Konzept finde ich sehr gut. Man kann sich ein bisschen Zeit nehmen und die Gespräche sind nicht so eilig wie oft am Telefon. Außerdem weiß man dann oft nicht, ob der Gesprächspartner überhaupt Zeit für einen hat. Die Aussteller haben sogar vernünftig Platz, um größere Arbeitsgeräte zu zeigen. Ich hatte aber gehofft, dass noch mehr Betriebe kommen“, sagte er. Entschieden, welche Ausbildung am besten zu ihm passe habe er sich zwar noch nicht. „Aber ich konnte mich gut informieren.“

Christian Meyer, PAZ 22.07.21, Seite 12


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