Die Holzwerkstatt der BBS Peine erhält Besuch vom Bundesarbeitsminister Hubertus Heil
Am 23.11.23 konnten Schulleiterin Maria Zerhusen und ihr Stellvertreter Sven Linnert den Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in den beiden Holzwerkstätten der Berufsschule begrüßen. Geschäftsführer Dr. Bierich und Justiziarin Frau Günther waren als Vertretungen der Kreishandwerkerschaft Peine ebenfalls dabei. Während des Rundganges begleiteten die beiden Fachpraxiskollegen Carsten Weutschihofski und Holger Riedel die engagierten Lernenden bei den praktischen Tätigkeiten vor Ort.
Zu Beginn des Besuchs erläuterte Teamleiter Nils Iseler Herrn Heil Rahmenbedingungen der Tischlerausbildung. Er hob in diesem Kontext die besondere Bedeutung der Berufsfachschule Holztechnik als erstes Ausbildungsjahr hervor, welche schon 1981 als BGJ an der BBS Peine eingeführt worden ist. Seit dieser Zeit war der Ausbildungsgang sehr gefragt, allerdings konnte die Tischlerinnung nicht immer eine ausreichende Zahl an Ausbildungsbetriebe zur Verfügung stellen.
Herr Heil suchte das direkte Gespräch mit den Auzubildenden und befragte sie nach ihrer Berufszufriedenheit und welche Informationsquellen sie zur Berufswahl genutzt hätten. Er betonte in diesem Zusammenhang, dass kein ausbildungsbereiter Lernender das Schulsystem ohne ein Lehrstellenangebot verlassen dürfe. Jede Arbeitskraft werde gebraucht, die Rahmenbedingungen für Ausbildung müssten positiv gestaltet werden.
Frau Zerhusen informierte darüber, dass es an der BBS Peine eine Jugend-berufsagentur gibt, welche allen Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchenden im Landkreis Peine adäquate Angebote machen könne. Zudem würden auf dem Berufsfindungsmarkt Auszubildende der BBS interessierte Lernende vor Ort in den Werkstätten auf Augenhöhe beraten, betonte Herr Linnert. Das sei sehr nachhaltig und würde sehr gut angenommen.
Der Bundesarbeitsminister berichtete, er habe verfolgt, dass die Gymnasien im Landkreis Peine die Informationsangebote zur beruflichen Bildung kaum in Anspruch nähmen und den Berufsfindungsmarkt nicht besuchten. Vielleicht könne der nächste Berufsfindungsmarkt 2024 hier eine kleine Veränderung herbeiführen, so der Wunsch von Herrn Heil.
Frau Zerhusen verwies in diesem Zusammenhang auf die Problematik, dass die Anrechnungsstunden für Beauftragte für Berufsorientierung an allgemein bildenden Schulen reduziert wurden und dort oft nicht ausreichend Zeit für Beratung zur Verfügung stände.
Eine Auszubildende, die selber Abitur an einem hiesigen Gymnasium gemacht hat, verwies darauf, wie wichtig auch Praktika für alle Lernende seien, um einen umfassenden Überblick über Ausbildungsberufe – u. a. im Handwerk zu erhalten.
Dr. Bierich und Sven Linnert äußerten den Wunsch, Wellenbewegungen in verschiedenen Ausbildungsberufen abzuwarten, um ganze Schließungen von Ausbildungsgängen (hier Farbtechnik bzw. Körperpflege) vermeiden zu können.
Dies hätte dann regional zur Folge, dass Nachbarschulen übergroße Klassenfrequenzen zu bewältigen haben und zukünftige Fachkräfte aus dem Landkreis abgezogen würden.
Zum Abschluss bedankte sich der Minister bei den Berufsfachschülern der Holztechnik und allen Beteiligten und zeigte sich erfreut, auf diesem Wege „wieder etwas Neues dazugelernt zu haben“.
Fazit: Insgesamt ein kurzweiliger Besuch, der beide Seiten überzeugen konnte.
… Aktualisierung der Fotoreihe läuft …
Fotos und Text: Siegmund Küster und Maria Zerhusen