Eine gute Tat vor Weihnachten

Eine Exkursion der Ola der FSQ201 nach Hannover

Wie können wir Menschen- gerade zu den Weihnachtstagen- eine Freude bereiten?

Diese Frage stellte sich der Kurs Erlebnispädagogik innerhalb der Ausbildung zum*zur Erzieher*in. Schnell wurde uns innerhalb einer Diskussion klar, dass Menschen sich über kleine Aufmerksamkeiten freuen. Somit entschied die Mehrheit der Klasse, Obdachlose am Hannover Hauptbahnhof zu besuchen und diese mit warmen Getränken und Keksen zu beschenken.

Vollbepackt mit verschiedenen Teesorten, Kaffee, Kakao und kleinen Prinzenrollen, fuhren wir also am 16.12.2021 nach Hannover zum Bahnhof und machten uns auf den Weg zu bekannten Plätzen, an denen sich die Obdachlosen versammeln sollten. Im Vorhinein hielten wir Rücksprache mit der Obdachlosenhilfe, um Vorsichtsmaßnahmen und Sammelorte der Klientel zu besprechen.

Am Bahnhof angekommen fing das Herz an zu pochen und die Aufregung stieg. Die Klasse teilte sich in Vierergruppen auf und machte sich auf den Weg. Der Tag begann mit einigen schönen Eindrücken. Als erstes begegneten wir einer kleinen Gruppe an Männern und Frauen, mit denen wir ein nettes Gespräch anfingen. Sie waren sehr freundlich und dankbar für unser Angebot. Durch die Offenheit der Menschen wurde die anfängliche Aufregung etwas gemildert und unsere Handlungen gelockert. Schnell wurde uns deutlich, dass die Menschen viel dankbarer und bewusster mit ihrer Umwelt umgehen als ein Großteil der Gesellschaft, welche einen besseren Lebensstandard gewöhnt sind. Sie sind daran gewöhnt, mit wenig Material auszukommen und verlangen auch nicht nach mehr als nötig ist.

Neben den schönen Momenten haben wir leider auch erschreckende Momente erlebt.

Unter anderem haben wir erkannt, dass es nicht nur Obdachlose am Bahnhof und Umgebung zu finden gibt, sondern auch Obdachlose mit Abhängigkeitsproblemen. Diese Begegnungen riefen die Angst- und Unwohlgefühle, welche nach netten Gesprächen gemildert wurden, wieder hervor. Erschreckende Momente, wie das Umfallen eines Menschen, Herausfallen von Kokain aus der Tasche oder nahezu das Spritzen von Rauschmitteln, versetzte uns auf einmal in eine völlig neue Welt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Exkursion einigen von uns die Augen geöffnet hat. Wir konnten sowohl schöne als auch erschreckende Momente von dem Tag mitnehmen, welche unser zukünftiges Handeln sicherlich beeinflussen wird. Auch lässt sich sagen, dass wir die Umgangsweise der Obdachlosen falsch eingeschätzt hatten. Obdachlosigkeit bedeutet nicht immer, ein respektloses und/oder unfreundliches Verhalten aufzuweisen. Ganz im Gegenteil: die meisten begegneten uns sehr freundlich, respektvoll und offen. Sie versteckten sich nicht vor ihrer Lebenslage, sondern stehen dazu und sind offen, Fragen zu beantworten. Auch interessieren sie sich für das Leben von anderen und waren dankbar für jeden Austausch mit uns. Die anschließende Reflexion stellte nochmal die Bedeutsamkeit der eigenen Haltung diesen Menschen gegenüber heraus. Der von uns interviewte Ordnungsdienst in Hannover beschrieb sie als „gewaltbereit“, uns gegenüber zeigten sie ein anderes Gesicht. Das Interesse an den Menschen stimmte diese freundlich und unsere Sorgen wurden weniger.
Unsere Erkenntnis: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es wieder heraus.“

Zoe Werner, FSQ 201


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