Auf ein großes Interesse stieß die Vorstellung des ‚Theaters in der List‘ im Vortragsraum der BBS Peine.
Teamleiterin und Organisatorin Maren Brandt-Hoppenworth gab eine kurze Einführung zum Stück vor etwa 160 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Schulformen.
Als Hauptdarsteller konnte der mehrfach prämierte Schauspieler Willi Schlüter für das Theaterstück „Das Boot ist voll“ von Antonio Umberto Riccò engagiert werden.
Er spielt hierbei den italienischen Eisverkäufer Vito, der eine kleine Eisdiele auf Lampedusa betreibt und plötzlich mit der Rettung (und dem Tod!) von schwarzafrikanischen Schiffbrüchigen konfrontiert wird.
Die Vorführung bezieht auf sich auf die Seerettung von 47 Gekenterten vor Lampesa am 3. Oktober 2013.
Der Zuschauer erlebt in dem Theaterstück den Ablauf der Katastrophe hautnah und es gelingt dem Hauptdarsteller in einer sehr beeindruckenden Darstellungsform auf die Ambivalenz der Flüchtlingsproblematik aufmerksam zu machen. So geht „Vitos Monolog“ über die Grenzen der dokumentarischen Beschreibung der Fakten hinaus, die die Lesung prägen, und eröffnet eine gänzlich neue Perspektive auf die Folgen der Flüchtlingsbewegung in unserer Gesellschaft.
Aus der Geschichte wird eine Auseinandersetzung mit unserer sozialen Verantwortung, unseren Werten und Widersprüchen.
Im Gespräch mit den Zuschauern, welches sich an die Vorstellung anschloss, sagt W. Schlüter, dass er sich durch das Stück verändert habe, ebenso, wie sich der wirkliche Vito auch verändert habe: „Der Text hat mit mir viel gemacht, da habe ich schon viel zu verarbeiten. Man ist nicht mehr derselbe Mensch wie vorher.“
Im weiteren Gesprächsverlauf geht es dann besonders um die Kritik an der restriktiven aktuellen Flüchtlingspolitik in Italien.
Er habe sich schon seit Jahren mit dem behandelten Thema befasst und kenne den wirklichen Vito Viorini persönlich. Er versichert, dass alles, was im Stück vorkomme, so auch passiert sei.
Es gehe dabei nicht nur um Menschrechte, sondern besonders um die Menschenwürde!