Digital Day

Am 18.03.21 fand ein „Digital Day“ der Braunschweiger Zeitung zum Thema Fake News und Corona statt.

Dazu der Zeitungsartikel:
Wussten Sie, dass bereits die Babylonier vor 3000 Jahren verfälschte Geschichten über angeblich gewonnene Kriege in Steintafeln meißelten? Und kennen Sie den genauen Unterschied zwischen Falschmeldungen, Gerüchten und Fake News? Über 300 Schülerinnen und Schüler aus Braunschweig, Wolfsburg, Peine, Helmstedt und dem weiteren Umland wissen darüber nun genauestens Bescheid.

Beim „Digital Day“ unserer Zeitung – erstmals virtuell per Videokonferenz konzipiert – stand das Thema Fake News ganz oben auf der Agenda. „Ein immer wichtiger werdendes Thema“, sagte Christian Klose, Chefredakteur dieser Zeitung, zum Auftakt der Veranstaltung, „für euch, für eure Familie und für uns Medienschaffende.“ Das Erkennen von manipulierten Nachrichten, Bildern und Videos werde künftig durch künstliche Intelligenz noch schwieriger. „Das Problem wird uns alle nicht mehr loslassen.“

So bekamen die Jugendlichen am Digital Day zunächst einmal von Medienexperte Falk-Martin Drescher erklärt, was Fake News überhaupt sind: „Es gibt Falschmeldungen, die versehentlich entstehen. Und es gibt Gerüchte, die leicht mal weitererzählt werden, obwohl überhaupt nicht bekannt ist, ob die Information stimmt. Fake News aber sind absichtliche Falschmeldungen, die manipulieren sollen.“

Oftmals hegen Personen damit das Ziel, Ängste und Hass zu schüren, andere zu diffamieren oder einen eigenen Vorteil aus den Lügen zu gewinnen, wusste Online-Redakteurin Amelie Weber zu ergänzen. Sie arbeitet in der Funke-Zentralredaktion und betreut den Tiktok-Account unserer Mediengruppe.

Durch Soziale Netzwerke und Messenger habe sich das Verbreiten von Falschmeldungen in den vergangenen Jahren vehement beschleunigt, sagte Drescher. „Ein großer Antreiber sind auch Krisenzeiten – wir sind verängstigt oder machen uns Sorgen und sind deshalb auch anfälliger für angebliche Aufdeckungen.“ Der Medienexperte zeigte den Zuhörern verschiedene Beispiele von Fake News zur Corona-Pandemie. „Es gibt Medien, die damit ganz bewusst arbeiten, und Unternehmen, die Social Bots erstellen“ – also Programme, die Soziale Netzwerke mit Millionen Falschmeldungen überfluten oder das Meinungsbild verfälschen.

Erkennen könnten die Jugendlichen Social Bots etwa anhand der ungewöhnlichen Satzstellung von Nachrichten, der unrealistisch schnellen Antwort oder einem blanken Account ohne Follower oder Posts. Auch Fake News könne mit etwas Recherche auf den Grund gegangen werden: Gibt es die Quelle überhaupt, was steht im Seiten-Impressum? Haben andere, bekannte Medien diese Information auch aufgegriffen? Und sind die Bilder wirklich aktuell und an diesem Ort entstanden? „Hinterfragt kritisch“, appellierte Drescher. „Und teilt nichts, bei dem ihr euch unsicher seid“, fügte Weber an. Auch Schüler Oostinga meldete sich mit einem Tipp: In Gesprächen mit Freunden oder Bekannten ruhig nachzufragen, woher der Gegenüber seine Informationen habe.

In der anschließenden Diskussionsrunde – unter anderem zu Werbeslogans, „Dr. Google“ oder die Rolle der Medien – stellte Schüler Jannes zum Beispiel die Frage, ob Fake News nicht gesetzlich verboten werden könnten. Carolin Scherf, Sprecherin der Braunschweiger Polizei, sagte, dass Fake News tatsächlich oft strafrechtlich relevante Bereiche berühren – zum Beispiel Beleidigungen, üble Nachrede oder das Auffordern zu einer Straftat. „In all solchen Fällen gehen wir dem natürlich nach.“ Zuerst müsse jedoch festgestellt werden, ob es sich überhaupt um Fake News handele oder ob Personen „blindlings“ etwas weitergegeben haben.

Zudem kamen viele Fragen zu Hasskommentaren in Sozialen Netzwerken auf – ob von menschlichen Nutzern wie auch von Bots. Die Sprecherin des Braunschweiger Klinikums, Thu Trang Tran, wie auch Polizeisprecherin Carolin Scherf machten den Jugendlichen Mut, sich gegen Beleidigungen und Hetze zu wehren. Das Klinikum Braunschweig erlebte im Januar einen Shitstorm für seinen Beitrag zur Jerusalema-Dance-Challenge, losgetreten von Attila Hildmann. „Wir wurden drei Tage lang bombardiert von verschiedenen Kommentaren – sowohl von Social Bots als auch Menschen, sowohl mit Kritik als auch mit Hass und Hetze.“ Anstatt abzuwarten, wann und ob der Shitstorm sich legt, mobilisierte das Klinikum seine Community, klärte in den Kommentaren auf, löschte auch einige gegen die AGB verstoßende Beiträge.

Sollten Jugendliche privat Hasskommentare erhalten, sollten sie sich nicht scheuen, mit Eltern oder Lehrern zu sprechen oder auch zur Polizei zu gehen, sagte Scherf. „Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Wenn ihr feststellt, ihr werdet in Kommentaren ganz übel beleidigt und wollt das nicht so in der Öffentlichkeit stehen lassen: Kommt zu uns und bringt alle Informationen mit.“

Ein ähnliches Angebot machte auch Chefredakteur Christian Klose zum Thema Gerüchte und Fake News an die Jugendlichen: „Wenn ihr euch unsicher seid, ob ihr Nachrichten oder Videos trauen könnt, die ihr auf eurem Smartphone seht, dann könnt ihr euch auch an eure Zeitung wenden. Wir gehen dem nach.“

Joshua Müller, Braunschweiger Zeitung, Seite 12.


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